Nach zwei Jahren möchte ich mal wieder berichten wie meine Erfahrungen mit dem Anhänger sind und wie oft, und für was ich ihn brauche. Das obige Foto entstand diese Woche. In den letzten Jahren bin ich sicher 20-30 Mal nach dem Nachtessen von Zuhause aus an einen schönen Ort im Wald gefahren. Dort habe ich den Abend mit einem Buch und einem Gläschen Wein genossenen und im Wagen geschlafen. Am Morgen wurde ich von den Vögeln oder dem Sonnenaufgang geweckt, habe mich noch mal umgedreht und etwas später meinen Kaffee gekocht. Dazu wurde gefrühstückt. Mit sattem Bauch bin ich anschliessend den Berg heruntergefahren und habe mich mit frischem Elan in den Alltag gestürzt. Ich habe noch Vorhänge genäht um den Anhänger wohnlicher zu gestalten. Nach Nächten um 0 Grad war der Anhänger innen an den Wänden recht feucht. Ich habe deshalb zwei Lüftungsgitter eingebaut. Die helfen etwas. Kondenswasser gibt es aber nur auf wenn es draussen recht kalt ist. Nächte bei 0 Grad sind im Anhänger auch ohne Heizung kein Problem da ich einen guten Schlafsack habe. Der Wagen hat mir bisher keine Probleme bereitet. Ich hatte nach der unten beschriebenen Tour die Räder von 28 auf 26 Zoll gewechselt und etwas breitere Reifen montiert. Das hilft beim Fahren auf Kieswegen sehr. Auf guten Strassen fahre ich trotzdem noch ohne Probleme mit 50 km/h bergab. Ich schätze nach wie vor die vielen Fenster. Die sind für mich der grosse Vorteil gegenüber einem Zelt. Ich habe schon einige wilde Tiere gesehen. Sie bemerken mich im Wagen nicht. Ein weiterer Vorteil ist die bequeme Sitzmöglichkeit und dass der Anhänger auch bei Dunkelheit schnell bereit ist für die Übernachtung. Kaffe und Tee zum Morgenessen. Direkte Sicht auf die Berge. Grössere Touren habe ich keine mehr gemacht obwohl es eigentlich sehr gut gegangen ist. Ich bin eben auch gerne zu Fuss oder mit dem unmotorisierten Liegevelo unterwegs. Dort nehme ich jeweils nur das selbstgenähte, leichte Tarp mit.
Obwohl es kein Problem ist zu Strom für den Akku zu kommen bin ich eben gerne unabhängig unterwegs. Schon oft habe ich mit Solarzellen geliebäugelt. Irgendwie habe ich mich aber nie entscheiden können diese grosse Anschaffung zu tätigen. Ich würde sie vermutlich zu wenig oft wirklich brauchen. Wenn ich eine mehrmonatige Tour planen würde wären Solarzellen ev. wieder ein Thema. Wenn du noch Fragen zum Anhänger hast oder Anmerkungen so schreib mir doch einfach. Michael
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Tag 1; 58 km. Am ersten Tag bin ich um 14 Uhr in Zürich gestartet. Ich habe den Veloweg an der Glatt entlang genommen. Nicht vorbereitet war ich auf den oft sehr unebenen Fahrbelag. Ca. die Hälfte war Naturstrasse. Dies forderte meine Rennveloräder stark. Trotz allem staunte ich wie gut ich vorwärts kam. Ich war meist in der niedrigsten Unterstützungsstufe unterwegs. Da der Anhänger wenig Rollwiederstand hat war ich meist mit ca. 20 Std/km unterwegs. Kurz vor meinem ersten Ziel Ellikon am Rhein tönte der Anhänger plötzlich etwas lauter. Ich hatte einen Platten. Zum Glück hatte ich einen Ersatzschlauch mit dabei. Den benutzte ich und war bald danach wieder unterwegs. In Ellikon ass ich zu Nacht in einem Restaurant und lud meinen Akku auf. Etwas nach Ellikon an dem Rhein fand ich ein schönes Plätzchen zum zu Übernachten. Ich flickte noch meinen Schlauch und verbrachte eine ruhige Nacht im Anhänger. Tag 2; 100 km. Am nächsten Morgen ging es weiter nach Schaffhausen wo ich beim Kaffetrinken den Akku noch mal lud. Dazu probierte ich eine E-Tankstelle aus. Ich hätte dort meinen Akku für 20 Rappen mind. zwei Mal voll laden können. Weiter ging es nach Stein am Rhein in die Badi und danach weiter nach Steckborn und von dort zurück nach Winterthur wo es eine feine Pizza gab während mein Akku wieder an der Steckdose hing. Bergab fuhr ich öfters mit 40 km/h. Der Anhänger folgte mir auf glatter Fahrbahn ganz ruhig. Mit vollem Akku und Bauch suchte ich mir im Tösstal ein schönes Plätzchen. Kein Haus in Sicht und einen schönen Blick in die Natur. Leider fand ich nach dem gemütlichen Einrichten heraus, dass ich genau in die Anflugschneise des Flughafens geraten war. Bis ca. 23 Uhr flogen die Flugzeuge alle paar Minuten über den Anhänger hinweg. Da habe ich zum ersten Mal beim Lesen etwas Musik gehört. 3. Tag; 50 km. Mit etwas schmerzendem Hintern bin ich am 3 Tag der Tour gemütlich nach Hause gefahren. Wo ich bei immer noch schönem Wetter ca. um 14 Uhr angekommen bin.
Fazit: Ich bin mit dem Anhänger rundum zufrieden. Das einzige was ich noch ändern werde ist, dass ich breitere Reifen montieren werde. Auf Kieswegen sind die hart gepumpten Rennreifen nicht so optimal. Auf flacheren Strecken komme ich mit vollem Akku 60-80 km weit. Steile Strecken zehren aber vom Akku. Es ist aber in der Schweiz fast überall möglich den Akku wieder zu laden. Hat man genügend Zeit ist das kein Problem. 100 km im Tag sind so gut zu machen. Für bergige Strecken eignet sich ein Wohnwagenanhänger eher weniger. Ich bin insgesamt sehr zufrieden nach Hause gekommen und freue mich auf die vielen Nächte in der Natur die ich noch im Anhänger geniessen werde.
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AutorIch Michael bin ein Velo und Natur begeisterter Familienvater der Teilzeit eine Holzwerkstatt leitet und daneben zu Hause für den Haushalt zuständig ist. |